Hallo Erika, unsere Tochter (5 1/2 Jahre) lässt bei sich keine Fehler zu und steht dadurch unter einem enormen Druck. Sie wird dieses Jahr als Kann-Kind eingeschult. Wie können wir ihr als Eltern den Druck nehmen und sie unterstützen?

Hallo Erika, unsere Tochter (5 1/2 Jahre) lässt bei sich keine Fehler zu und steht dadurch unter einem enormen Druck. Sie wird dieses Jahr als Kann-Kind eingeschult. Wie können wir ihr als Eltern den Druck nehmen und sie unterstützen?

Hallo,
ich kenne die Schilderung von vielen Eltern und leider gibt es, wie oft in der Erziehung, auch hier keine Standardlösung. Wichtig ist mir, dass wir die Kinder ernst nehmen.

Sollte sich Ihre Tochter aufregen, da etwas misslungen ist, spiegeln Sie ihre Handlung und ihr Gefühl mit Ihren Worten. Beispiel: „Ich sehe, du regst dich ganz schön auf, weil dir das passiert ist. Darf ich dich trösten oder brauchst du meine Hilfe?“ – „Jetzt hast du dich so aufgeregt, wollen wir eine Runde kuscheln, damit du wieder runter kommst?“

Sätze und Äußerungen wie z.B. folgende sollten vermieden werden und ändern nicht das Verhalten des Kindes: „Du musst dich doch nicht immer so aufregen!“ – „Bleib doch ruhig, ich weiß gar nicht, warum du immer so ausflippst!“ – „Ich weiß gar nicht, von wem du das Verhalten hast, Fehler darf man doch machen!“ – „Stell dich nicht so an, es ist doch nicht schlimm, wenn man Fehler macht!“

Druck ist auf die Dauer sehr anstrengend und kann einem Stressmuster gleichen. Bewegung und Entspannungsübungen helfen dem Kind, mehr zur Ruhe zu kommen.

Massieren Sie ihrem Kind vor dem Schlafen die Fußsohlen mit Lavendelöl oder lassen Sie ein Vollbad mit diesem Öl ein. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind über den Bauch atmet und nicht, wie die meisten Erwachsenen, mit dem Oberkörper.

Jedes Kind bringt einen gewissen Ehrgeiz mit, bei manchen Kindern ist dies sehr ausgeprägt. Umso wichtiger ist, dass diese Kinder auch mit Frust umgehen lernen. Unterstützen Sie Ihr Kind in dem Sie seine Gefühle spiegeln und Möglichkeiten aufzeigen, den Stress oder die Wut abzubauen.

Ergänzend würde ich noch überlegen: Wie nehmen Sie als Eltern ihr Kind wahr? Loben Sie es für seine Leistung oder loben Sie es für seine Person? Ein Kind, das sich Druck macht, muss Kontakt zu seinen eigenen Gefühlen, Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit bekommen, damit sich seine eigene Wahrnehmung ändern kann.