Wer Kinder hat, kann ein Lied davon singen.
Erinnern Eltern ihre Kinder an ihre Pflichten, folgt häufig sofort Genörgel: „Oh, Mann! Muss das jetzt sein? – Immer ich! – Warum muss ich die Spülmaschine heute schon wieder ausräumen? – Ich habe jetzt keine Lust!“
Die Liste lässt sich bestimmt noch weitreichend ergänzen.
Mit dem Eintritt in die Schule bekommen die Kinder Taschengeld. Das Jugendamt schlägt 1,50€ im ersten Schuljahr vor mit einer jährlichen Steigerung. Ab diesem Altern können die Kinder auch aktiv Aufgaben für das Familienleben übernehmen.
Diese Aufgaben werden mit dem Kind besprochen, können auch schriftlich mit Unterschrift festgelegt werden.
Eine Pflicht ist eine Tätigkeit, die das Kind übernimmt, egal ob es Lust hat oder nicht. Eine Pflicht muss umgesetzt werden und die Ausführung liegt in der Verantwortung des Kindes.
Kinder ab sechs Jahren können eine Spülmaschine ausräumen, die Treppe putzen, den Müll herausbringen, Getränke vom Keller holen, ihr Bett abziehen usw.
Dies sind nur Beispiele und das Kind bekommt eine Pflicht zugewiesen. Bei Geschwistern kann sich ein Abwechseln im wöchentlichen Rhythmus lohnen. Führen Sie Notiz darüber, sonst blicken Sie nicht mehr durch.
Den Überblick, wann diese Pflicht erledigt werden muss, können die Kinder nicht haben. Sie sind darauf angewiesen, dass Ihre Eltern es ihnen mitteilen.
Hier gibt es ein paar Regeln zu beachten:
- Teilen Sie Ihrem Kind rechtzeitig mit, bis wann die Pflicht erledigt werden muss.
- Das Kind muss einen zeitlichen Spielraum haben, um selbständig den Zeitpunkt bestimmen zu können.
- Nörgelt das Kind, so lassen Sie sich auf keine Diskussion ein. Antworten Sie nur, dass Sie verstehen, dass es jetzt keine Lust hat, dass man aber auch ohne Lust eine Pflicht erfüllen kann. Mehr sagen Sie nicht.
- Stellen Sie keine Fragen wie z.B. „Wann kannst du die Spülmaschine ausräumen?“, sondern geben Sie klare Anweisungen, wie z.B. „Du hast jetzt eine Stunde Zeit die Spülmaschine auszuräumen!“
- Sollte das Kind in der angegebenen Zeit seine Pflicht nicht erfüllt haben, muss es diese sofort erledigen!
- Seien Sie Vorbild! Benennen auch Sie vor dem Kind, dass Sie jetzt gar keine Lust zu Bügeln haben, es aber trotzdem machen. Teilen Sie ihre Unlust öfters Ihrem Kind mit, damit es merkt, dass auch seine Eltern nicht alles mit Freude umsetzen.