Als „Late Talker“ bezeichnet man Kinder, die noch nicht über einen Wortschatz von 50 Wörtern verfügen. Diese Anzahl von Wörtern sollten Kinder in einem Alter von 18 bis 24 Monaten, spätestens mit 29 Monaten sprechen können.
Sollten Sie unsicher sein, wie groß der Wortschatz Ihres Kindes ist, dann notieren Sie sich alle gesprochenen Worte und zählen nach.
Liegt die Zahl unter 50 Wörtern, sprechen Sie über Ihre Beobachtung mit Ihrem Kinderarzt. Für eine Therapie bei einer Logopädin brauchen Sie eine Überweisung vom Arzt.
Oft benötigen diese Kinder einen Anschupser, da die ersten 50 Wörter wie ein Startblock anzusehen sind, auf den man klettern muss. Ist der Startblock erreicht, läuft der weitere Spracherwerb fast immer von allein weiter, bis zum Ziel.
Was können Sie tun?
- Sprechen Sie nicht zu schnell mit Ihrem Kind. Achten Sie auf Ihre Sprache.
- Erklären Sie nicht zu viel. Erst einmal einen Satz sprechen, auf das Kind und seine Zeichen achten.
- Schauen Sie viele Bücher an. Sprechen Sie auch hier langsam und achten Sie auf das Tempo Ihres Kindes.
- Ahmen Sie alle Geräusche der Tiere nach, die im Buch zu sehen sind. Wiederholen Sie und lesen Sie lebendig.
- Auch hier gilt, dass Fernsehen unter drei Jahren nicht dem Spracherwerb dient. Kinder sind überfordert, das gesprochene Wort auf dem Bildschirm mit dem Hören, das nicht aus dem Mund, sondern von entfernten Geräuschquellen kommt, zu verknüpfen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind, Ihr Kind benötigt ein Gegenüber, es muss sehen, wo die Stimme herkommt, wie der Mund geformt wird und wie der Ton klingt.
- Achtung Schnuller! Ein Kind sollte nie mit einem Schnuller im Mund sprechen. Im Alter von 24 Monaten benötigt ein Kind keinen Schnuller mehr. Helfen Sie Ihrem Kind liebevoll vom Schnuller Abschied zu nehmen. Das Nuckeln am Schnuller schwächt die gesamte Mundmuskulatur und unterstützt nicht die aktive Sprachentwicklung.