Der Corona-Virus – Was sage ich meinem Kind?

Der Corona-Virus – Was sage ich meinem Kind?

Im Moment befinden wir uns alle in einer Ausnahmesituation. Jeder Bürger und jede Bürgerin muss mit den Einschränkungen zurechtkommen, um sich auf den neuen Alltag einzustellen und diesen zu organisieren.

Familien mit Kindern können jetzt in richtige Krisen- und Notsituationen geraten.

Kinder benötigen Bewegungsfreiraum, fordern Eltern heraus, wollen beschäftigt werden und stellen Fragen.

Was bzw. wieviel erkläre ich jetzt meinem Kind?

Ich weiß, dass Eltern ein großes Bedürfnis haben, dass ihr Kind Dinge versteht. Allerdings muss das Alter des Kindes bei solchen Erklärungen unbedingt berücksichtigt werden.

Kinder von 0 – 6 Jahren müssen diese Situation nicht verstehen. Sie orientieren sich an den Erwachsenen, den Eltern, und nehmen diese mit ihren Gefühlen wahr. Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit sind Gefühle, die unsere Kinder jetzt verunsichern. Auch Erklärungen können bei Kindern in diesem Alter unter Umständen erst recht Ängste wecken, weil Kinder in diesem Alter kognitiv noch nicht dazu in der Lage sind, diesen komplexen Sachverhalt angemessen zu verstehen.

Kinder brauchen Eltern, die jetzt souverän mit dieser neuen Situation umgehen. Dinge passieren im Leben, die wir nicht beeinflussen können, so ist das Leben. Wir können aber jetzt Vorbild sein und unseren Kindern zeigen, dass wir uns auf neue Begebenheiten einstellen können und dass wir uns nicht von unseren Gefühlen leiten lassen.

Kinder akzeptieren Situationen, wenn wir diese erst einmal als normal benennen. „Ja, im Moment kannst du nicht in den Kindergarten gehen und mit deinen Freunden spielen.“ Wichtige Informationen für die Kinder sind, dass es allen Kindern so geht: „Ja, auch dein Freund und deine Freundin spielen im Moment zu Hause.“ Entdecken Sie mit dem Kind neue Möglichkeiten der Kommunikation. Vielleicht kann ein Kind jetzt telefonieren lernen, chatten lernen oder einen Video-Anruf starten, Briefe malen oder schreiben und Grußkarten an Oma und Opa senden.

Auf die Frage, wie lang dieser Zustand anhält, antworten Eltern, dass sie dies auch nicht wissen und zählen sofort Vorteile auf, warum diese Zeit auch zu einer schönen Gemeinsamkeit gemacht werden kann und der Genuss jetzt im Vordergrund steht.

Entdecken Sie den Rhythmus der Langeweile, der Langsamkeit und der Zeit all die Dinge zu tun, die Sie schon immer erledigen wollten, wie z.B. einmal gründlich das Zimmer aufräumen, den Kleiderschrank gemeinsam ausmisten oder mit allen Legoteilen eine Burg bauen.

Kinder zwischen 6 und 10 Jahren stellen bereits mehr Fragen. Aber auch hier gilt, welches Gefühl bringen Eltern herüber. Eltern kennen ihr Kind sehr gut und wissen, welches Kind eher ängstlich und nervös reagiert oder welches mehr Wissen über die Situation erfahren darf.

Trotz allem gilt auch hier die Regel, dass die Kinder in diesem Alter noch nicht die ganze Situation erfahren müssen. Kinder bis 10 Jahren orientieren sich nach wie vor an den Eltern und übernehmen ihre Einstellungen und Sichtweisen. Bleiben Sie neutral und arbeiten Sie an Ihren Gefühlen. Welche Erkrankung dieser Virus auslöst und dass bestimmt Zielgruppen schlechtere Heilungschancen haben, sind keine Informationen, die mit einem Kind geteilt werden müssen. Sorgen um Oma und Opa wären die Folgen und wecken Todesängste beim Kind.

Kinder ab dem zehnten Lebensjahr sind in der Lage, mit dieser Situation und all dem Wissen umzugehen. Die Kinder sind sowieso in ihren Chatrooms verbunden und Eltern können keine Hintergründe mehr zurückhalten. Wichtig ist aber auch hier das Vorbild der Eltern und vor allem zu überprüfen, was in den Chats für Meinungen als wahr empfunden werden. Wir wissen alle, dass Falschmeldungen schnell zu Ängsten und neuen Sorgen führen können und Jugendliche in diesem Alter sehr empfänglich sind.

Deshalb meine Bitte, bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Kind, überprüfen Sie das Handy und klären Sie auf.

Ich wünsche eine ansteckungsfreie Zeit und schränken Sie Ihr Leben auf das häusliche Umfeld ein.