Warten fällt Kindern im Alter bis sechs Jahre schwer.
Mit der Schulreife um das sechste Lebensjahr, finden noch einmal wichtige Verknüpfungsprozesse im Gehirn statt.
Mit dem Schulstart ist das Kind fähig, logisch, vorausschauend und zurückblickend zu denken, bekommt ein Gewissen und eine innere Stimme.
Diese innere Stimme muss sich erst noch langsam entwickeln.
Erwachsene sprechen die meiste Zeit mit sich selbst. Mit unseren Gedanken sind wir ununterbrochen mit uns selbst verbunden. Jedes Handeln von uns wird in Gedanken sprachlich begleitet, ohne dass wir alles aussprechen müssen.
Kinder bis zum sechsten Lebensjahr haben diese innere Stimme nicht. Alles, was sie denken, wird ausgesprochen. Sie sind dadurch absolut ehrliche Wesen, die nichts geheim halten können.
Hat das Kind einen Gedanken im Kopf, muss dieser sofort mitgeteilt werden. Eltern, die telefonieren oder ein Gespräch führen wollen und das Kind dadurch zum Warten zwingen, verlangen von ihrem Kind etwas, das es nicht leisten kann.
Wichtige Telefonate können Eltern in einem anderen Raum führen. Kurze Absprachen unter den Eltern müssen möglich sein, aber lange Gespräche gestalten sich für ein wartendes Kind schwierig. Verschieben Sie lange Gespräche auf den Abend, wenn das Kind schläft.
Spätestens mit dem achten Lebensjahr kann das Kind sich mit seinem Bedürfnis zurücknehmen und geduldig warten.
Haben Sie Geduld und Verständnis für Ihr Kind.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass Sie Ihrem Kind mitteilen: „Ich sehe, du musst mir etwas Wichtiges sagen, aber ich kann dir jetzt nicht zuhören. Gehe bitte zu deinem Teddy und spreche mit ihm. Ich komme dann gleich dazu, wenn ich fertig bin.“
Probieren Sie es aus, bei manchen Kindern gewinnt man dadurch ein paar Sekunden Zeit.