Ja, oft gestaltet sich diese Situation viel schwieriger als zuvor gedacht.
Die Erzieherinnen in der Einrichtung benennen die Regeln und verfügen über einen großen Erfahrungsschatz, Eltern in dieser Situation helfend zu unterstützen.
Aber das eigene Gefühl der Trauer bleibt und macht den Abschied nicht leichter.
Abschied nehmen ist etwas trauriges und jeder Elternteil bringt seine eigenen, persönlichen Erfahrungen mit Abschieden in die Ehe mit.
Bleiben wir nun in dem Gefühl der Trauer hängen, wenn wir unser Kind in der Krippe verabschieden, überträgt sich dies auf unser Kind. Das Kind scannt uns und unsere Gefühle in Sekundenschnelle ab und das gesprochene Wort wird nur zu 7% vom Kind wahrgenommen. Eltern können ihrem Kind nichts vormachen, sondern müssen ihre Gefühle und Körpersprache verändern.
Es ist ganz wichtig, dass Eltern zu den Erzieherinnen Vertrauen fassen und ihr Kind in diesem Vertrauen abgeben. Nur so kann ein guter Abschied gelingen.
Das Gefühl der Trauer kann nur weichen, wenn Eltern in das Gefühl der Wiedersehensfreude beim Abschied gehen.
Benennen Sie dies z.B. mit folgenden Worten: „Ich freue mich ganz doll auf später, wenn ich dich nach dem Mittagsschlaf abhole. Dann drücken wir uns wieder ganz fest und geben uns einen dicken Kuss.“
Diese Worte helfen, dass der Abschied nicht in der Trauer stecken bleibt, sondern ermöglichen Eltern und dem Kind voll Freude sich auf das Wiedersehen zu konzentrieren.
Wir würden nie das wunderschöne Gefühl der Wiedersehensfreude erleben dürfen, wenn wir nicht zuvor Abschied nehmen.