Während der Schwangerschaft sind Mütter sehr gut überwacht. Das Blut wird kontrolliert, ebenso der Blutdruck oder der Urin. Die vielen Termine bei der Frauenärztin/arzt stellen sicher, dass nichts übersehen wird, was dem Baby oder der Mutter schaden könnte.
Nach der Geburt ändert sich das rasch. Dabei bleibt es wichtig, sich auch als Stillende optimal zu ernähren. Die Geburt geht mit einem großen Blutverlust einher, deshalb sollten Sie nach wie vor auf Ihren Eisenspiegel achten. Vitamin C (im Obst) sorgt in Ihrem Körper dafür, dass sich die Bänder wieder zusammenziehen. Kalzium wiederum wird von Ihrem Baby in ausreichender Form benötigt und über die Muttermilch aufgenommen. Ich werde Ihnen im Folgenden aufzeigen, mit welchen Lebensmitteln Sie Ihren Körper und damit auch Ihren Säugling optimal versorgen können.
Der Alltag mit Baby ist sehr gefüllt. Sie werden oft das Gefühl haben keine Zeit für Ihre Mahlzeiten zu haben. Aus diesem Grund sollten Sie gut auf sich Acht geben.
Bereits in der Nacht direkt Energie nachtanken
Die Nacht mit einem Baby kann sehr anstrengend sein. Manche Babys wollen alle 2-3 Stunden trinken. Sie werden aus Ihrem Schlaf gerissen und das Stillen verbraucht zusätzlich Kalorien.
Tipp: Legen Sie sich eine Scheibe Vollkornbrot oder Parmesankäse ans Bett und essen Sie nach jedem Stillen etwas davon. Das Brot, sowie der Käse werden schnell vom Körper aufgenommen und Sie werden wieder einschlafen können.
Frühstücken Sie morgens wie eine Kaiserin!
Nach einer auszehrenden Nacht ist gerade ein ausgewogenes und sättigendes Frühstück ein wichtiger Start in den Tag. Ist Ihr Baby erst einmal versorgt, so frühstücken Sie selbst. Essen Sie deftig und wenn Sie Lust auf etwas Süßes haben, dann bitte als Nachtisch.
Ihren Eisenspiegel füllen Sie am besten am Morgen mit Wurst wie z.B. Blutwurst, Corned Beef, Puten- oder Hähnchenbrust auf. An einem anderen Morgen essen Sie im Optimalfall alten Käse auf das Brot. Je älter der Käse, umso mehr Kalzium enthält er. Parmesankäse besitzt von allen Käsesorten den höchsten Kalziumgehalt und schmeckt auch pur unglaublich lecker. Gerade stillende Mütter sollten auf Ihren Kalziumspiegel achten, da zunächst das Baby durch die Muttermilch mit allen Nährstoffen versorgt wird, die der Mutter erst einmal entzogen werden. Daher besteht immer die Gefahr, dass in Ihrem Körper nicht genug Kalzium zurückbleibt. Wechseln Sie mit Käse an einem Morgen und Wurst am anderen Morgen ab, da beides zusammen nicht optimal vom Körper aufgenommen werden kann.
Meiden Sie Weißmehlprodukte, die viel zu schnell vom Körper aufgenommen und in Zucker umgewandelt werden und dadurch nicht langanhaltend satt machen. Bevorzugen Sie daher Vollkornprodukte, Roggen- oder Dinkelbrot.
Essen Sie zu jedem Brot auch Gemüse. Morgens eignen sich Rote Bete, Gewürzgurken, Paprika oder frische Gurken. Rote Bete enthält viel Kupfer, was viele Babys gut gebrauchen können.
Am Ende des Frühstücks sollten Sie immer Obst essen, damit Sie auch mit allen Vitaminen gut versorgt sind. Schneiden Sie das Obst klein und legen Sie es in eine Schale, so können Sie auch mit einer Hand immer wieder zum Obst greifen. Essen Sie vermehrt dunkles Obst, wie z.B. Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Kirschen und Pflaumen. Diese Obstsorten enthalten Mangan, was das Einschlafen des Babys unterstützt.
Essen Sie außerdem 1 Esslöffel Leinöl zum Frühstück. Gerade das Leinöl enthält die wichtigen Omega 3 Fettsäuren, die für die Gehirnentwicklung des Babys und für Ihr Denken von großer Bedeutung sind. Kaufen Sie Leinöl nur in einer dunklen Flasche und aus dem Kühlregal. Kein anderes Öl oxidiert so schnell, wie dieses Öl. Deshalb darf Leinöl nur im Kühlschrank gelagert werden, sonst wird es bitter. Gutes Leinöl schmeckt angenehm nussig und enthält keine Bitterstoffe. Oft wird dieses Öl nur in den Reformhäusern kühl gelagert!
Tipp: Gewöhnen Sie sich am besten grundsätzlich an, eine Mahlzeit immer mit dem Eiweiß zu beginnen. Essen Sie beim Frühstück zunächst eine Scheibe Wurst oder ein Stück Käse und nehmen Sie erst danach das belegte Brot zu sich. Das hat den Vorteil, dass der Blutzuckerspiegel nicht schnell ansteigt und Sie dadurch in keine Heißhungerphase kommen.
Tipp: Hat Ihr Baby Milchschorf oder Gneis auf dem Kopf, so ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass ihm die kupferhaltige rote Bete gut bekommt. Trinkt Ihr Baby eine Flaschennahrung, so können Sie z.B. Rote Bete Saft (10ml) in die Flaschennahrung geben.
Rezept für einen Starkmacher bzw. Energiefrühstück!
3 Esslöffel braune Tellerlinsen über Nacht in einer Tasse Wasser einweichen. Am nächsten Morgen das Wasser ausschütten und die Linsen mit 3 Esslöffel frischem Wasser in eine Pfanne geben. Auf höchster Stufe erhitzen und das Wasser in 3-4 Minuten verdampfen lassen. Die Linsen mit Meersalz würzen und in Butter oder Leinöl schwenken und dazu ein Butterbrot oder Rührei essen. Die Menge der Linsen kann den eigenen Bedürfnissen entsprechend erhöht werden.
Die Linsen sind durch die kurze Garzeit nicht verkocht und führen dadurch nicht zu Blähungen. Durch die optimale Garzeit sind alle wichtigen B-Vitamine enthalten und kommen unserem Körper zu Gute. B-Vitamine stärken unsere Nerven und helfen gegen Erschöpfung. Im Idealfall wechseln Sie immer zwischen einem Linsenfrühstück und einem Wurst- oder Käsefrühstück ab, um optimal versorgt zu sein.
Tipp für schnelle Energie für Zwischendurch: Stellen Sie sich eine Schale mit Nüssen auf den Tisch. Gerade Cashewnüsse sind milchbildend, aber auch andere Nüsse geben Ihnen lange Energie.
Als Ernährungsberaterin der bedarfsorientierten Ernährungslehre nach Heinrich Tönnies freue ich mich auf weitere Fragen!