Schule -Lernen- Motivation

Schule -Lernen- Motivation

Dreizehn Jahre lang konzentriert zu arbeiten sowie motiviert und selbstbewusst die Schulzeit zu Überstehen, gestaltet sich für einige Kinder als sehr schwierig. Nicht jedes Kind kann und muss die Schule mit dem Abitur abschließen.

Ihr Ziel als Eltern muss es immer sein, sich an der Leistung des Kindes zu orientieren und für Ihr Kind den bestmöglichen Abschluss zu finden.

Jeder Schulabschluss ist besser als kein Abschluss!

In der Praxis zeigt sich sehr oft, dass Mädchen das Lernen leichter fällt als Jungs. Sie sind bereits in der Schule bemüht, alles zu geben, um die bestmögliche Leistung abzurufen. Gute Noten als Ziel reichen aus, um viele Mädchen zu motivieren. Parallel konnte ich einige Jungen aus der Klasse als verträumt erleben, die sich mehr auf ihre außerschulischen Abenteuer konzentriert haben, als auf das Lernen.

Wie also kann die Motivation, die schließlich Voraussetzung für erfolgreiches Lernen ist, aufrechterhalten werden?

Eine schwierige Frage und eine eindeutige Antwort wird sich nicht finden.

Beobachten konnte ich, dass Jungen häufig dann motivierter lernen, wenn sie ihr berufliches Ziel vor Augen haben. Gerade hier können Praktika und damit die Gelegenheit, in gewünschte Berufe hineinzuschnuppern, eine große Hilfe sein. Um einen geeigneten Praktikumsplatz zu finden, brauchen die Kinder jedoch meist die Hilfe ihrer Eltern.

Die gezielte Suche nach einem Praktikumsplatz setzt jedoch voraus, dass sich die Jugendlichen im Vorfeld mit einigen Fragen beschäftigt haben:

  • Welche Interessen habe ich?
  • Was bereitet mir Freude?
  • Wo liegen meine Stärken? Kann ich besser mit Menschen arbeiten, bin ich kreativ oder liegt meine Stärke im technischen Bereich?
  • Arbeite ich lieber in der freien Natur oder im Büro?
  • Möchte ich mich bei der Arbeit bewegen oder kann ich die Arbeitszeit sitzend verbringen?

Es ist sehr wichtig, dass Eltern mit ihrem Kind im Vorfeld abklären, wo seine Stärken liegen, um die Ziele klar zu formulieren. Dies müssen keine endgültigen Ziele sein, ein Praktikum darf auch ein Ausprobieren sein. Dass die Praktikumstätigkeit auf keinen Fall als Berufsmöglichkeit in Frage kommt, ist auch ein wichtiges Ergebnis.

Bleiben Sie als Eltern an Ihrem Kind dran. Sollte das Schulpraktikum kein Ergebnis gebracht haben, motivieren Sie Ihr Kind ein Praktikum in den Ferien zu machen.

Mit einem persönlichen Ziel im Blick fällt Lernen umso leichter.

Erfährt der Jugendliche über den Berufswunsch, dass z.B. die Kenntnis der englischen Sprache von großer Bedeutung ist, gestaltet sich das Lernen für das Fach Englisch in Zukunft viel einfacher.

Ist das Kind in einer Abwärtsspirale gefangen, so zehren schlechte Noten zusätzlich am Ego des Kindes. Es fühlt sich schlecht, es glaubt, es könne nichts – also macht Schule keinen Spaß und Lernen sowieso nicht.

Erfolgserlebnisse fördern das eigene Lernverhalten. Hier müssen Elten immer wieder mit dem Jugendlichen in Kontakt bleiben und gemeinsam mit ihm überlegen, ob die gewählte Schulform noch die richtige Entscheidung ist. Es gibt viele Kinder, die Umwege gehen müssen, um an ihr Ziel zu kommen. Diese Kinder brauchen Eltern, die hinter ihnen stehen und an sie glauben. Die sie nicht nur über eine schulische Leistung wahrnehmen, sondern als ganzen Mensch wertschätzen. Hier spielen Hobbies eine wichtige Rolle. Bin ich eingebettet in einem Verein und kann mich sportlich erfolgreich messen, steigert dies das Selbstbewusstsein. Nach dem Wechsel z.B. vom Gymnasium auf die Realschule, motivieren die besseren Noten, und zeigen dem Jugendlichen, dass er sehr wohl Leistung bringen kann.

Für Viele kann der Wechsel in eine andere Schulform, die z.B. fachlich in die Interessensrichtung des Kindes geht und praktischen Unterricht anbietet, die richtige Entscheidung sein.

Bleiben Sie dran an Ihrem Kind! Lassen Sie es nicht allein und nehmen Sie es nicht über seine Leistung wahr. Sagen Sie Ihrem Kind, was seine Einzigartigkeit ausmacht und worauf Sie stolz sind!

Aussagen von Eltern, wie z.B.: Das wird doch eh nichts! – Du bist halt faul! – Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester! – ziehen den Jugendlichen ganz tief nach unten und sind niemals hilfreich!

Unterstützende Aussagen wären: Ich sehe, dass du übst. Wie frustrierend muss das für dich sein, dass du das Gelernte nicht umsezten konntest – Wie kann ich dir eine Hilfe sein und wie kann ich dich unterstützen? – Du schaffst das, du wirst nach der Schule deinen Weg finden und wir stehen hinter dir!

Die Leistung in der Schule muss nicht prägend für das ganze Leben sein. Im Anschluss habe ich immer wieder erlebt, dass Kinder, die einen schwierigen Schulweg hatten, im Beruf alles gegeben und ebenso ihre Ziele erreicht haben. Glauben Sie an Ihr Kind!