Lange Zeit sind Eltern sehr froh, wenn das Kind durch kleine Rituale schnell zum Einschlafen kommt. Manche Kinder streicheln durch die Haare, andere knubbeln das Ohr oder petzen die Haut der Eltern.
Viele Eltern können dies lange Zeit genießen, aber dann kommt der Moment, wo sich das Ritual nicht mehr richtig anfühlt. Schnell ist man genervt, eigentlich möchten Eltern, dass das Kind schneller und selbständiger einschläft.
Veränderungen brauchen Zeit und Geduld. Wollen wir selbst ein Ritual an uns verändern, merken wir rasch, wie anstrengend dies ist.
Eine Möglichkeit ist, dieses Ritual durch ein anderes zu ersetzen. Sie können Ihrem Kind anfangs die Hand halten oder ein Kuscheltier zum Streicheln anbieten. Auch Streichel- oder Massageeinheiten lenken die Aufmerksamkeit des Kindes weg von der Hand auf den Körper und sorgen für Entspannung. Wichtig ist, dass Sie sich aus dem neuen Ritual allmählich zurückziehen können und das Kind nicht in eine neue Abhängigkeit gerät.
Ebenso ist es von Bedeutung, dass Sie im Vorfeld Ihrem Kind die Veränderung mitteilen. Sprechen Sie ehrlich, wie z.B.: „Ab heute möchte ich nicht mehr, dass du mein Haar streichelst. Ich helfe dir, dass du allein einschlafen kannst. Wir beide schaffen das.“
Ihr Kind darf darauf mit Weinen oder Missfallen reagieren, das ist das Recht Ihres Kindes. Veränderungen werden nicht diskutiert, sondern mitgeteilt. Benennen Sie immer wieder, dass es weinen darf, aber auch, dass Sie gemeinsam den neuen Schritt gehen werden.
Veränderungen gelingen nur, wenn Eltern zu 100% dahinter stehen. Bewirkt das Weinen des Kindes, dass Sie sich sofort schlecht fühlen und Ihnen Ihr Kind leidtut, überträgt sich Ihr Gefühl auf das Kind und es wird Alles geben, um seine Eltern umzustimmen.
Sprechen Sie mit Ihrem Partner und stärken Sie sich gegenseitig, nur dann kann das neue Ritual erfolgreich umgesetzt werden.
Viel Erfolg!