Was wünscht sich Ihr Kind zu Weihnachten? Ist die Wunschliste auch endlos lang? Werden täglich neue Wünsche geäußert und Sie wissen genau, dass Sie nicht alle erfüllen können?
Was ist das Magische am Wünschen? Warum machen uns Wünsche so glücklich?
Wünschen bedeutet Freiheit, träumen dürfen, Sehnsüchte wecken, Vorfreude entwickeln, Glücksgefühle erhalten und in Phantasiewelten leben.
Das sind genau die Gefühle, die von der Werbung genutzt werden, um in uns die Kauflust zu wecken.
Die Werbung erklärt uns, dass wir nur glücklich und zufrieden sein können, wenn wir das neueste Handy, die coolste Tasche, den trendigsten Mantel, usw. besitzen. Kaufen wir es, merken wir sehr schnell, dass das Neue bald wieder zum Alten gehört und der Kaufrausch geht von vorne los.
Auch das Kind wird von der Werbung beeinflusst. Werbung lockt und ruft überall, im Supermarkt, im Fernsehen, auf Plakaten, in Prospekten usw. und weckt seine Sehnsüchte.
Natürlich entdeckt das Kind auch bei seinen Freunden neue Spielsachen, die sein Begehren wecken.
Je älter das Kind ist, umso mehr Dinge stehen auf der Wunschliste, die seine Zugehörigkeit zur Gruppe sichern. Die coole Tasche, Hose oder ein bestimmtes Schmuckstück, das neueste Handy, das Alle in der Gruppe tragen und besitzen.
Wie viele Wünsche dürfen erfüllt werden, wie hoch ist das Budget, das an Weihnachten pro Kind ausgegeben wird? Diese Fragen müssen Sie besprechen und klären.
Nicht alle Wünsche erfüllen sich, das ist ganz klar. Mir ist es wichtig, wie Sie auf diese Wünsche antworten und welches Vorbild Sie sind.
Kinder äußern ihre Wünsche und hören oft nicht ernst genommene Antworten, wie z.B.: „Das wünschst du dir auch noch!“ – „Das ist zu viel, der Wunschzettel ist doch schon voll!“- „Das kannst du vergessen, ich bin doch keine Gelddruckmaschine!“, usw.
Ich hatte oben erwähnt, welch tolle Gefühle, Wünsche in uns auslösen. Das Kind ist in Vorfreude, auch wenn es den Wunsch seinen Eltern mitteilt, es fühlt ein wenig Glück und bekommt eine sehr strenge Antwort, die es nicht ernst nimmt.
Wie sieht nun eine ehrliche Antwort aus?
Antworten Sie doch lieber: „Oh, diese tolle Puppe wünschst du dir noch. Das kann ich gut verstehen, die sieht aber auch wunderschön aus. Male oder schreibe Sie auf deinen Wunschzettel, aber du weißt, nicht jeder Wunsch kann sich erfüllen.“
Erkennen Sie den Unterschied zwischen den Antworten? Das Kind wird ernst genommen, wertgeschätzt, bekommt eine Bestätigung für seinen Wunsch und die Antwort benennt mit einfacher Wortwahl, dass sich nicht jeder Wunsch erfüllt.
Welche Vorbilder sind wir? Glaubt das Kind, dass wir uns alles leisten können? Dass wir nur eine Karte nach jedem Einkauf in ein Gerät schieben müssen? Geld wird immer weniger sichtbar für unsere Kinder.
Benennen Sie vor Ihrem Kind Ihre Wünsche, Träume, Sehnsüchte? Teilen Sie Ihrem Kind mit, dass Sie sich schon lange etwas wünschen und wissen, dass sich dieser Wunsch nie erfüllen wird und eine Sehnsucht bleibt. Gehen Sie mit Ihrem Kind einkaufen und zeigen Sie ihm die Dinge, die Sie gerne kaufen würden, aber sich nicht leisten können.
Seien Sie ehrlich zu sich und zu Ihrem Kind und würdigen Sie seine Wünsche.