Die Große ist zum Glück gar nicht eifersüchtig auf das Baby!

Die Große ist zum Glück gar nicht eifersüchtig auf das Baby!

Diesen Satz höre ich sehr oft in meiner PEKiP-Gruppe.

Ein eifersüchtiges Verhalten vom Geschwisterkind wird als Stress, als unangenehmes nicht passendes Verhalten empfunden. Eltern kennen Horrorgeschichten von eifersüchtigen Geschwisterkindern und sind froh, wenn sie nicht betroffen sind.

Doch was ist Eifersucht? Es ist ein Gefühl, ein Gefühl das in Verbindung mit einer liebenden Person steht. Meine Mama oder mein Papa, die ich über alles liebe, sind auf einmal von einer fremden Person besetzt und kuscheln mit dieser. Ich finde, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, jetzt das Gefühl der Eifersucht kennenzulernen. Eltern sind jetzt in der Pflicht, ihrem Kind dieses Gefühl zu benennen und ihm zu helfen, wie es diesem Gefühl begegnen kann. Kinder, die dies nicht von ihren Eltern lernen, können später krankhaft eifersüchtig reagieren.

Eifersucht zeigt sich bei jedem Kind anders. Oft richtet sich die Eifersucht nicht direkt gegen das kleine, süße Baby, sondern eher gegen die Eltern. Aggressives Verhalten kann ein Zeichen sein, ebenso wenn Dinge der Selbstständigkeit auf einmal nicht mehr oder nur unter großem Protest ausgeführt werden, oder das Kind einfach schwieriger gegenüber den Eltern wird.

Bitte benennen Sie dieses Gefühl, es heißt Eifersucht, helfen Sie Ihrem Kind damit umzugehen. Bestrafen Sie nicht sein schwieriges Verhalten, sondern erkennen Sie und behandeln Sie die Ursache.

Sätze wie folgende helfen jetzt weiter: „Jetzt bist du schon wieder richtig sauer und eifersüchtig. Ich glaube es ist für dich ganz schön anstrengend seitdem das Baby da ist. Es liegt so oft auf meinem Arm und ich habe so wenig Zeit für dich. Das macht dich ganz schön wütend. Ich lege das Baby zum Schlafen und dann nehme ich mir Zeit für dich, hol schon mal deine Autos.“

So oder ähnlich können Eltern antworten und die Situation schildern. Je mehr sich das Kind angesprochen und angenommen fühlt, umso schneller kann es mit dem neuen Gefühl umgehen und verbal seine Zeiten nach Aufmerksamkeit fordern.

Helfen Sie Ihrem Kind und freuen Sie sich auf die Zeichen von Eifersucht.