Mein Kind kommt in die Schule!

Mein Kind kommt in die Schule!

Die Tage sind gezählt und dann marschieren wieder viele Erstklässler mit Schultüte neugierig und aufgeregt begleitet von ihren Eltern zu ihrem ersten Schultag.

In der Kindertagesstätte wird Abschied gefeiert, das angehende Schulkind wird von Freunden und der Familie immer wieder auf seinen beginnenden Schulstart angesprochen.

Es spürt, dass da etwas Großes auf es zukommt und andere Anforderungen an es gestellt werden. Es merkt die besondere Aufmerksamkeit und fühlt die Wichtigkeit, die mit dem Wort Schule verbunden wird.

Nicht umsonst wird es öfters den Satz hören: „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens!“

Eigentlich sehr schrecklich diese Aussage, da jeder weiß, dass das Lernen am leichtesten fällt und am besten klappt, wenn Schüler mit Neugier und Freude dem Unterricht folgen.

Die Freude der Kinder endlich zu den Großen zu gehören ist groß, und doch spielen gerade beim ersten Kind auch andere Gefühle eine Rolle.

Wie fühlen wir uns, wenn wir den Arbeitgeber wechseln und unser erster Arbeitstag ansteht?

Wir sind natürlich voller Vorfreude, machen uns aber auch Gedanken darüber, wie wohl unsere Kollegen, wie der Chef ist, wie sich das Arbeitsklima gestalten wird usw. Unsere Freude ist geteilt und Gefühle wie Neugier werden auch begleitet von Angst, Aufregung, Misstrauen, Hilflosigkeit und Leere.

So ähnlich geht es auch vielen Schulkindern, für die sich sehr viel verändert.

Das Schulkind muss fähig sein, sich in eine Gemeinschaft einzuordnen. Es verlässt das vertraute Umfeld der Kindertagesstätte, muss sich auf neue Menschen einlassen und erst die Zeit wird zeigen, wer nun zu seinem engsten Freundeskreis zählen wird. Es ist die Zeit, in der neue Freundschaften entstehen.

Es muss lernen, seinen Drang der sofortigen Bedürfnisbefriedigung zu unterdrücken und sein Spiel auf festgelegte Zeiten verschieben.

Das Schulkind muss zu angesagten Zeiten Leistung erbringen. Es geht nicht mehr um das individuelle Bedürfnis, sondern um das Anpassen an feste Regeln.

Es lernt viele neue Regeln kennen und muss diese beachten.

Das Schulkind muss über längere Zeit aufmerksam sein und konzentriert arbeiten, was sehr anstrengend sein kann.

Auch der Schulweg ist ein neuer Weg, den es in eigener Verantwortung bald mit Freunden gehen wird.

Schulanfang bedeutet nicht für alle Kinder nur Freude, sondern viele Kinder spüren das Unbekannte, die neue Lebensphase, die mit so vielen Erwartungen verknüpft wird.

Eltern können diese ambivalenten Gefühle an ihren Kindern beobachten. Kinder verändern ihr Verhalten vor der Einschulung. Das Neue macht Angst und bei Angst ziehe ich mich zurück und versuche das Alte und Bekannte so viel wie möglich zu leben.

Das bedeutet im Alltag, dass die Kinder wieder sehr viel zu Hause spielen wollen. Freunde kommen nach Hause und das Kind möchte sich nicht außerhalb verabreden. 

Die Nähe und die Liebe der Eltern als Tankstelle von emotionaler Bindung sind jetzt äußerst wichtig. Damit das Kind voll Selbstvertrauen diesen neuen Schritt gehen kann, muss es die Nähe der Eltern tanken.

Das Kind zeigt in dieser Zeit wenig Selbstvertrauen. Dinge, die es vorher ohne Problem allein erledigen konnte, weigert es sich jetzt allein auszuführen. Die Eltern müssen dies zulassen und dürfen das Kind nicht mit den Worten wegschicken: „Was soll denn das, das hast du doch schon lange allein gemacht, stell dich nicht so an!“

Dieses Bedürfnis, im übertragenen Sinn zurück in den Mutterleib zu kriechen, ist fühl- und sichtbar und kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen dafür, dass das Kind diese Liebe braucht, um wieder gestärkt mit ganz viel Selbstvertrauen seinen neuen Weg gehen zu können. 

Je mehr Eltern diese Gefühle benennen und Verständnis für das Verhalten ihres Kindes zeigen, umso schneller kann es sein Selbstvertrauen auftanken.

Eltern sollten im Vorhinein nicht zu viel von der Schule reden, das Kind hat noch keine konkrete Vorstellung, was alles auf es zukommt. Erst was ich selbst erlebt habe, ist wirklich greifbar.  Bringen Sie das Kind nicht durch Ihre Sprache unter Leistungsdruck, sondern benennen Sie das, was Sie sehen und fühlen, wie z.B.: „Das ist im Moment ganz schön viel. Wir haben den Abschied vom Kindergarten gefeiert und jetzt weißt du noch nicht, was alles auf dich zukommt. Alles ändert sich und wird neu. Vielleicht fühlst du dich jetzt ängstlich und machst dir Sorgen. Komm wir kuscheln erst mal eine Runde und ich streichle deinen Rücken.“

Kinder in diesem Alter können immer noch kaum über ihre Ängste und Sorgen reden, die meisten Kinder reagieren wie oben erwähnt über ihr Verhalten, oder drücken ihre Gefühle körperlich aus.

Auch Symptome wie z.B. Schlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen können Hinweise auf die Ängste des Kindes sein.

Fragen Sie bei Ihrem Kind nach, benennen Sie die Dinge und sprechen Sie ehrlich mit Ihrem Kind und geben Sie ihm Nähe und Sicherheit.

Wer offen für Bachblüten ist, kann in seiner Apotheke nach der Bachblütenmischung für „Schulanfänger“ nachfragen. Dies ist eine bewährte Mischung, die sich auf jeden Fall lohnt auszuprobieren.