Die Anziehungskraft dieser besonderen Wörter wirkt sich magisch auf unsere Kinder aus.
Alle Eltern freuen sich, wenn sich der aktive Wortschatz ihres Kindes erweitert. Würde das Kind ein schwieriges Wort in seinen Sprachgebrauch aufnehmen, wären Eltern sofort stolz auf ihr intelligentes Kind.
Alle Worte sind neu für die Kinder, auch diese Worte, die von anderen Kindern ausgesprochen werden und dieses Besondere an sich haben. Die Fäkalwörter ziehen etwas nach sich. Sie fordern das Gegenüber heraus, sie provozieren z.B. einen bösen Blick, einen Wutanfall, ein Lachen, heimliches Getuschel, andere böse Worte oder eine Auseinandersetzung.
Das Kind kommt stolz vom Kindergarten heim und möchte sofort dieses neue Wort ausprobieren.
An der Reaktion der Eltern merkt es augenblicklich, dass seine Eltern auf dieses Wort anders reagieren als sonst.
Eltern bestätigen somit unabsichtlich und indirekt durch ihr Verhalten das Magische dieser Wörter.
Doch wie reagieren Eltern richtig?
Antworten Sie auf magische Wörter nicht übertrieben, seien Sie nicht persönlich verletzt, denn die Bedeutung dieser Worte, sind Ihrem Kind noch gar nicht bewusst.
Bleiben Sie gelassen. Antworten Sie Ihrem Kind in einem ruhigen Ton:
„Ich möchte nicht, dass du Arschloch zu mir sagst!“ Erklärend können Sie ergänzen: “Es gibt auch Worte, die verletzen können. Arschloch ist so ein Schimpfwort, das kränkt und verletzt, deshalb sagen wir es nicht!“
Je jünger das Kind ist, gerade im Kindergartenalter, umso reizvoller sind diese Schimpfwörter. Das Kind in diesem Alter hat große Freude daran, mit der Sprache zu spielen.
Sollte das Interesse an den Schimpfworten einfach nicht aufhören, geben Sie diesen Wörtern gezielten Raum. Teilen Sie Ihrem Kind mit, dass sie nach dem Abendessen gemeinsam alle Wörter laut aussprechen, die man sonst nicht sagen darf. Setzen Sie dies spielerisch um und immer, wenn die Freude daran zu groß wird, schaffen Sie einen geregelten Rahmen.