Unser Sohn ist 3 ½ Jahre alt. Seit ca. einem halben Jahr kann er tagsüber Pipi aufs Klo machen und trägt nur noch nachts eine Windel. Für das große Geschäft allerdings verlangt er immer eine Windel. Nun haben wir Angst, dass sich dieses Verhalten ritualisiert und in die Länge zieht. Wie sollen wir uns verhalten?  

Unser Sohn ist 3 ½ Jahre alt. Seit ca. einem halben Jahr kann er tagsüber Pipi aufs Klo machen und trägt nur noch nachts eine Windel. Für das große Geschäft allerdings verlangt er immer eine Windel. Nun haben wir Angst, dass sich dieses Verhalten ritualisiert und in die Länge zieht. Wie sollen wir uns verhalten?  

Ihr schildert eine schwierige Situation.

Windelfrei ist ein langer Prozess, der durchaus bis zum vierten Lebensjahr gehen darf.

Druck aufzubauen ist in der Erziehung immer die falsche Reaktion und führt zum Gegenteil.

Ihr dürft als Eltern aber durchaus benennen, dass ihr keine Lust mehr habt, nach dem großen Geschäft seinen Popo sauber zu machen.

Auch wäre zu überlegen, dass er sich die Windel als Höschenwindel für das große Geschäft allein anziehen muss. Begleitend immer mit den Worten: „Ich habe keine Lust mehr, dir die Windel anzuziehen, das ist jetzt deine Aufgabe.“

Auch Angst ist ein schlechter Begleiter in der Erziehung. Habe ich Angst als Eltern, setze ich automatisch den Fokus zu stark auf ein Verhalten, das sich vielleicht in einiger Zeit von allein lösen wird.

Arbeitet an eurer Angst und baut auf das Vertrauen zum Kind.

Ich weiß, dass eure Familie vor ein paar Monaten Nachwuchs bekommen hat.

Auch hier lohnt es sich einmal genauer hinzusehen. Eifersucht ist ein ganz normales Gefühl, das beim Geschwisterkind aufkommen muss. Eltern müssen ihrem älteren Kind helfen, mit diesem Gefühl umzugehen. Die Extrawindel schafft Aufmerksamkeit, die das Kind durchaus für sich nutzen darf.

Wichtig ist immer, dass Eltern betonen: „Ich freue mich, dass ich jetzt Zeit für dich habe, welches Spiel spielen wir?“ Auch Sätze wie: „Jetzt muss das Baby aber einen kleinen Moment warten, wir wollen doch zu Ende spielen!“ zeigen Wirkung bei den Älteren.

Sollte der Blick in diese Richtung gehen, benennt ihr das Gefühl und zeigt Möglichkeiten auf, wann der Große seine Aufmerksamkeit erhält.

Falls alle Ideen nichts nutzen, könnt ihr mich gerne montagabends zu meiner telefonischen Sprechstunde anrufen.